Mein Ausgangsmaterial – benutzte Teefilter – verstehe ich als eine Art Schutzmedium: Tee kann Heil- und Gesundheitsmittel sein, wärmt und erfrischt. Teetrinken wird in allen Weltkulturen als eine genussvolle, meist kommunikative Handlung zelebriert.
Ich sammle die benutzten Teebeutel von Menschen, die sie für mich trocknen. In einem aufwändigem Prozess werden die Teebeutel von mir geöffnet, sortiert und kollektioniert. Erst dann kann ich die Filter als eine Art Schutzhaut auf meine Werke aufkleben.
Die unterschiedliche Strukturen und Färbung der Teefilter verleiht den Werken Individualität und Stofflichkeit, aber auch Vergänglichkeit, da die organischen Pigmente sich im Laufe der Zeit, je nach Sorte verändern können.
Immer hat das Arbeitsmaterial eine eigene Geschichte, wurde benutzt für seinen individuellen Zweck und endet als Abfallprodukt. Durch meine Arbeit bringe ich dieses in einen neuen Kontext. Es entsteht ein Wechselspiel von Vergehen und Entstehen. Zeit, Vergänglichkeit und Veränderung spielen dabei eine große Rolle und auch das „Nicht wahrhaben Wollen“, dass sich alles im stetigen Wandel befindet.
Inhaltlich interessiert mich der Mensch – mit all seinen Hoffnungen, seinem Fühlen und Sehnen, seiner Schutzbedürftigkeit und seiner Verletzlichkeit.
„Gerade diese Unverblümten, die Ungesicherten, die Bloßgelegten möchte Elena Schmidt malen – und schützen.“ (Pamela Hahn-Seiberth, Kunsthistorikerin)