2008-2013
Konzeption für eine Ausstellung zu dritt
von Gabriele Pfaus-Schiller, Ute Renz und Elena Schmidt
Wir setzen uns in unseren Werken mit Farbräumen und Farbbewegungen auseinander. Strukturen, Schichtungen, Transparenz und innere Bewegung sind wichtige Elemente unserer Malerei. Visuelle Wahrnehmungen und Erfahrungen werden umgesetzt in innere Bilder und Bewegungen, die sich auf der Leinwand in Farbereignisse wandeln.
Jede von uns hat ganz unterschiedliche Methoden entwickelt, um in ihrer Malerei auf das Geistige in der Kunst hinzuführen:
„Gabriele Pfaus-Schiller verwendet eine Formensprache, die sich einer gegenständlichen oder symbolischen Festlegung entzieht. Es sind reine Formen, die sich ornamental, schriftartig oder auch flächenhaft ergeben, überlagern und durchdringen. Es entsteht eine innere Bewegung, die sich im Betrachter fortsetzt.“
„Ute Renz lässt die Materialität von Ei-Öltempera und Acryl sowie ihre Verwendung in lasierenden, vielschichtigen Farbaufträgen im malerischen Prozess zur Wirkung kommen. Mit den Mitteln der Transparenz, Dichte und Überlagerung werden in ihren Werken offene, klare und scheinbar unbegrenzte Bildräume erschaffen.“
„Elena Schmidt arbeitet mit benutzten Teefiltern. Strukturen bilden sich, setzen sich fort und überlagern sich, so entstehen Bereiche der Verdichtung, der Transparenz und des Lichts. Mit den Veränderungsprozessen des Materials, und somit auch des Bildes, wird ein Wechselspiel von Entstehen und Vergehen sichtbar.“
Gemeinsam ist uns der Wunsch nach Verlangsamung und damit auch Vertiefung des visuellen Erlebens:
Wir verzichten auf erzählende Inhalte, die in unseren Bildern enthaltene Bedeutung ergibt sich vielmehr aus dem ästhetischen Angebot, in die Bildräume hinein zu sinnen und zu denken.
Die Werke entstehen in einem langsamen Malprozess, in dem es zu einem behutsamen Finden und Erfinden von Bildern kommt. Wir suchen oder planen sie nicht, sondern gewähren ihnen Zeit zum Entstehen, wie es auch unser Anliegen ist, dem Betrachter einen Bild- und Zeitraum für eigene Erfindungen – und damit für das Finden seiner Selbst – anzubieten.
Unsere Werke sind Orte zum Innehalten und zum Verweilen. Sie fordern Achtsamkeit und Sensibilität. Es geht um das Hier und Jetzt – um das Empfinden des Augenblicks.
Die Bilder fordern den Betrachter auf, eigene Gefühle und Phantasien zu entdecken, sie sind ein Angebot zur Kommunikation, indem sie sich durch den Betrachter vollenden.
In einer gemeinsamen Ausstellung an verschiedenen noch zu bestimmenden Orten treten die Bilder stets aufs Neue in einen Trialog. Indem wir auf Veränderungen reagieren, werden wir zu Akteurinnen einer Art Wanderausstellung. Es wird spannend sein, diese Veränderungen und Wandlungen zu erleben.